In den wenigen Tagen vor dem 99. Landestag der Jungen Union Hessen Anfang Juni, möchte die Junge Union (JU) Darmstadt-Dieburg die Zeit nutzen, um ihre Inhalte und Positionen vorzustellen. „Auch in diesem Jahr haben wir uns wieder Gedanken gemacht, was uns junge Generation politisch bewegt. Diese Gedanken haben unsere Mitglieder wieder in unsere Antragsberatungen miteingebracht. Als Ergebnis werden wir wieder mehrere Anträge auf dem Landestag stellen“, so der JU Kreisvorsitzende Nils Zeißler.

Unter anderem fordert die Junge Union Darmstadt-Dieburg die Aufnahme des inverted classroom in die Lehrerausbildung.

Die Praxis der Bildung und der Wissensvermittlung unterlag seit jeher einem steten Wandel, auch immer geleitet von wissenschaftlich-pädagogisch neuen Erkenntnissen. Neuere Studien haben erkannt, dass Studierende viel Zeit verschwenden und die effektive Lernzeit relativ niedrig im Vergleich zur aufgewandten Zeit ist.

Ein Lösungsvorschlag ist das von den amerikanischen Autoren Baker sowie Lage et al. bereits 2000 vorgestellte Modell eines „inverted classromm“. „Kerngedanke ist, dass nicht mehr beschränkte Präsenzzeiten zur Wissensvermittlung genutzt werden und die Lernenden in Übungen auf sich alleingestellt sind“, stellt Antragsteller und Beisitzer im Kreisvorstand Joshua Beck fest und erklärt weiter: „Stattdessen sollen sich die Lernenden in einem inverted classroom individuell mit einem Thema vertraut machen, etwa durch Lesen eines Buches oder schauen eines Films, und in den Präsenzzeiten Übungen zusammen gelöst und vertiefende Fragen gestellt werden können. Auf diese Weise werden individuelles Lernen und Flexibilität ermöglicht.“

Der inverted classroom wurde 2011 von den deutschen Professoren Handke, Spannagel und Loviscach zur „Vorlesungsform für das 21. Jahrhundert“ beworben. „Auch für Schulen kann dieses Modell interessant sein, insbesondere mit Blick auf die Hattie-Studie, die zu dem Schluss kommt, dass Hausaufgaben einen kaum nennenswerten Erfolg auf die Lernleistungen auswirken“, plädiert Beck.

Neben Frontalunterricht, Einzel- und Gruppenarbeiten, Projekten oder Stationenlernen fordert die JU Darmstadt-Dieburg, auch den inverted classroom als Baustein eines ordentlichen Unterrichtskonzepts mit in die Lehrerbildung aufzunehmen. „Guter Unterricht basiert auch immer auf dem richtigen Mix verschiedener Lehr-Lern-Methoden.“, so der Kreisvorsitzende Nils Zeißler abschließend.

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